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Abstracts of Research on Gestalt Therapy

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Kamphaus, G. (1980). Veränderung der Personbeurteilung als Trainingseffekt. Vergleich der angewandten Gruppendynamik mit lernpsychologisch orientierten Verfahren. In Hochschul­sammlung Philosophie. Psychologie (Bd. 7). Freiburg: HochschulVerlag.

Untersuchung zur Veränderung der Personenbeurteilung in verschiedenen Trainingsformen. 66 Studenten des ersten Semesters der Sozialarbeit/Sozialpädagogik konnten an einem Training ihrer Wahl zur Veränderung der Personenbeurteilung teilnehmen. 14 Studenten des dritten Semesters, die an keinem Training teilgenommen hatten, bildeten die Kontrollgruppe. Die drei Gruppen bestanden aus (a) einer Gestalttherapie-Gruppe, (b) einer Buch-/Lektüre­programm-Gruppe und (c) einer Seminargruppe. Die Urteilsdifferenziertheit aller drei Gruppen verbesserte sich innerhalb von einem Trainings-Wochenende (Gestaltgruppe) bzw. einer Trainings-Woche signifikant, wobei die Lektüre-Gruppe die höchste Differenziertheit aufwies. Dabei zeigte sich, daß sich die Beobachtung sich nicht nur bezogen auf die innerhalb der Untersuchung erfragten Merkmale, sondern generell intensivierte. Wesentliche Faktoren für einen Zuwachs an Differenzierungsvermögen der Teilnehmer des Gestalttrainings waren die selbst als aktiv eingeschätzte Teilnahme und ein gewisses Maß an Verunsicherung sowie die Bewertung des Trainers. In der Gestaltgruppe fand sich außerdem ein signifikanter Zuwachs zu günstigeren Selbstbewertungen, was der Autor durchaus auch kritisch beurteilt, da er einen Zusammenhang zum typischen „Rückkehr-Schock“ nach gruppendynamischen Trainings sieht. Ein Zusammenhang zwischen der Differenziertheit der Selbstbewertung und jener der Fremdbeurteilung konnte nicht gefunden werden.

Keller, J.W., Brown, G., Maier, K., Steinfurth, K. Hall, S. & Piotrowski, C. (1995). Use of dreams in therapy: a survey of clinicians in private practice. Psychological Report, 76, 1288-1290.

A survey conducted in Florida on the use of dream work by psychotherapists showed that the Gestalt method is used more often than the Freudian approach.

Ein Fragebogen zur Arbeit mit Träumen wurde an 500 Mitglieder der Florida Psychological Association verschickt mit dem Ziel drei Fragen zu untersuchen: (1) Wie ist das Ausmaß, in dem mit Träumen in der Therapie gearbeitet wird? (2) Welche theoretischen Ansätze werden in der Interpretation von Träumen verwendet? (3) Was kennzeichnet ist die Erfahrungsbasis und Expertenschaft in der Traumarbeit? Von 500 angeschriebenen Therapeuten schickten 228 den Fragebogen ausgefüllt zurück.. 83% der Antwortenden arbeiten mit Träumen mindestens gelegentlich in ihrer Praxis, wobei freudianische und gestalttherapeutische Ansätze am häufigsten in der Trauminterpretetion vertreten waren worauf erst mit Abstand jungianische und adlerianische Ausrichtungen folgten. Die meisten Therapeuten hatten ihre Erfahrungen in der Traumarbeit durch Selbst-Studium und aufbauende Seminare und Workshops erworben. Keiner berichtete die Arbeit mit Träumen in Gruppen.

Kimball, R. & Gelso, C.J. (1974). Self-actualization in a marathon growth group: do the strong get stronger? Jour­nal of Counseling Psychology, 21, 32-42.

Explorationsstudie zu der Frage, ob Marathontherapien bei 'ich-starken' Personen einen größeren Effekt in einem Maß der 'Selbstverwirklichung' ergibt. 28 Studenten nahmen an einer Gestalt-Wochenendtherapie teil. Vor dem Wochenende wurden mit einem Teil des MMPI, der Barron Ego-Strength-Scale, die 'Ich-Stärke' der Teilnehmer erfaßt, Prä- und Posterhebungen mit dem POI durchgeführt. Veränderungen der Teilnehmer in dem Maß für 'Selbstaktualisierung' korrelierten weder positiv noch negativ mit den Daten des MMPI. Die im Rahmen der in dieser Studie erhobenen Daten sprechen somit gegen die Annahme, daß 'ich-starke' Personen eher von einer Marathon-Gruppentherapie profitieren.

Laborde, G.Z. & Brown, G.I. (1981). Die Bedeutung des Intro­jektkonzeptes für die integrative Erziehung. Integrative Therapie, 7,1, 3-13.

Introjects are maxims, attitudes, or values which have been internalized and are operational in a person's life on an unconscious level. Freud's writings about the Superego and Perls' work with introjection and awareness are used to build a theoretical base for an Introject Awareness Exercise. In a group format, art and guided fantasy were used in an attempt to bring introjects to the awareness of volunteer participants. Both "normal" experimentals (97) and institutionalized addicts (9) were tested with a Locus of Control Scale before and after the exercise. As predicted, there was a significant difference at the .01 level toward internality, when comparing the means of the pretests and posttests of the "normals". The addicts' scores (all males) also showed a significant difference at the .03 level when compared with the scores of the institutionalized controls (18). A significant change toward internality was indicated by comparing differences in mean scores of "screened" groups of normals (57) with their controls (136); also experimental females (48) when compared with control females (72). (Journal abstract - ZPID)

Es wurde geprüft, ob die bewußte Wahrnehmung der Introjekte einen Einfluß auf die subjektive Kontrollüberzeugung hat. 97 Personen und 9 Drogengebraucher aus stationärer Behandlung nahmen an gestaltherapeutischen Gruppenbehandlungen (maximal 40 Stunden) teil. 136 Personen bildeten die unbehandelte Kontrollgruppe. Vor und Nachuntersuchung mit der Internal-External-Skale zum Locus-of-Control (IE) ergaben bei 9 von 12 Experimentalgruppen eine signifikante Verschiebung der Kon­trollüberzeugung in Richtung eines stärkeren inneren Kontroll­erlebens. Die Autoren ziehen den Schluß, daß sich beim Bewußt­werden von Introjekten gleichermaßen der Glaube an die innere Kontrolle verändert.

Larson, D.G. (1980). Therapeutic schools, styles, and schoo­lism: an national survey. Journal of Humanistic Psycholo­gy, 20, 3-20.

Umfangreichste bislang vorliegende Befragung von 879 Psycho­therapeuten der Richtungen: Gestalt-, Verhaltenstherapie, Transaktionsanalyse und Psychoanalyse. Grundlage der Befragung bildete ein umfangreicher Fragebogen zu therapeutischen Ein­stellungen, Werten, Haltungen u. a. gegenüber Begriffen wie 'Selbstverwirklichung' aber auch gegenüber Techniken. Aus einer Faktorenanalyse über die Daten wurden 6 Faktoren mit den folgenden Benennungen generiert: (a) Humanistic, (b) Psychoan­alytic, (c) Goal Directed Socialization, (c) Inactive, Unob­trusive, (d) Therapist Emotional Envolvement, (d) Non­affective Focus. Multivariate Varianzanalysen zeigten eine maximale Diskrimination der untersuchten Gruppen mit den extrahierten Faktoren. Beschrieben werden die Gruppen anhand der Faktoren. Weitere Daten werden vorgestellt zu Haltungen und Kontakt der Therapeuten mit anderen Schulen. Obwohl die meisten Therapeu­ten (65%) angaben, mit anderen Therapierich­tungen Kontakt gehabt zu haben und 62% glaubten, daß ein eklektischer Ansatz effektiver sei, bleiben doch die meisten Befragten den mit der eigenen Schule verbunden Haltungen eng verbunden.

Lesonsky, E.M., Kaplan, N.R. & Kaplan, M.L. (1986). Opera­tionalizing Gestalt therapy's processes of experiential organization. Psychotherapy, 23,1, 41-49.

Developed a coding system to operationalize the Gestalt therapy formulation of experiential organization and used the scale to test the assumption that each member of an interacting couple is influenced by concurrent organization of experience processes of the other. 20 couples (at least 1 member was an undergraduate student) who had lived together for at least 6 mo were rated. Findings support the reliability of the procedure, but data do not reflect adequate levels of usage along the full range of the scale. (17 ref) (PsycLIT Database Copyright 1986 American Psychological Assn, all rights reserved)

Vorgestellt wird ein Kodiersystem, das die gestalttherapeu­tische Formulierung von Erfahrungsprozessen operationalisiert. Das Kategoriensystem wurde definiert zur Bewertung der 'Kon­takt-Konfluenz'-Funktion. Die Autoren setzten die Skala ein, um die Annahme zu prüfen, daß jedes Mitglied eines interagie­renden Paares von der gleichzeitigen Erfahrungsorganisation des anderen beeinflußt wird. Untersucht wurden 20 verheiratete oder unverheiratete Paare, die minde­stens seit 6 Monaten zusammenlebten. Die Paare nahmen einzeln an einer Gestaltübung teil, in denen die Partner angeleitet wurden, sich zunächst ihre Projektionen und in einer an­schließenden Verarbeitungs­phase Gefühle und Eindrücke aus der vorherigen Gestaltübung mitzuteilen. Diese 3. Phase wurde aufgezeichnet und jedes Segment (z.B. jede Äußerung) klassi­fiziert. Bewertet wurden (a) Qualität der Erfahrungsorganisa­tion, (b) Ausdrucksstil und (c) Sprache. Die Interrater-Relia­bilität erwies sich als relativ niedrig: 63-71% Übereinstim­mungen unkorrigiert, nur 37-47% bei Korrektur nach Cohen. Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß sich in den statistischen Befunden der Kategorien­häufigkeiten von aufeinander folgenden Äußerungen der Partner, der wechelseitige Einfluß der Partner wiederspiegelt. Katego­riensystem und vorliegende Befunde werden als vorläufig ('ex­ploratory') bewertet.

Lieberman, M.A., Yalom, I.D. & Miles, M.B. (1973). Encounter groups: first facts. New York: Basic Books.

Early survey about humanistic group therapies. Originally, Gestalt Therapy was mainly practiced in groups. Considered an innovative setting, central to Gestalt Therapy’s identity and character, the group setting was assigned a decisive role in the healing process. Early groups paid little attention to group dynamics, however, as they were not seen as essential to the process of change. Early group work is best described as individual therapy within the group.

Eine der frühesten und gleichermaßen umfangreichsten Studien zum Vergleich unterschiedlicher humanistischer Gruppenthera­pien an der 279 Personen teilnahmen. 210 Personen verteilten sich auf 17 Gruppen folgender Schulen (in Klammern die Anzahl untersuchter Gruppen): Gestalttherapie (2), Psychodrama (2), Transaktionsanalyse (2), Sensivity (1), Gesprächstherapie (1), Synanon (1), Encounter (1), Gruppen ohne Leiter (2), Eclectic (2), sonstige Personal-Growth (2), Psychoanalyse (1). Alle Gruppen wurden von erfahrenen Gruppen­leitern über 30 Stunden geleitet. 69 Personen bildeten die Vergleichsgruppe. Über 19 verschiedene Fragebögen wurden Veränderungen der Klienten über retrospektive Selbst- und Fremdeinschätzungen durch die Thera­peuten erhoben. Follow-Up-Erhebungen erfolgten nach 3-6 Mona­ten. Varianzanalysen ergaben positive Veränderungen auf 33 Variablen in den Behandlungs­gruppen, z.B. erhöhte Selbstach­tung, Veränderungen innerer Werte. In den Fremdeinschätzungen traten in einer Reihe von Variablen auch Verschlechterungen auf. Die Mehrzahl der Befun­de werden über alle Behandlungs­gruppen gepoolt berichtet. Trotz ihres beträchtlichen Umfangs weist diese Studie doch erhebliche Mängel auf. Insbesondere: (a) eine relativ hohe Zahl von drop-outs (ca. 20%), (b) keine vollständigen Unter­suchungen vor Beginn der Behandlung, (c) ungleiche Behand­lungszeiten. Für alle Gruppen wurden qualita­tive Berichte von teilnehmenden Beobachtern angefertigt.

Little, L.F. (1986). Gestalt therapy with parents when a child is presented as the problem. Family Relations: Journal of Applied Family & Child Studies, 35,4, 489-496.

23 parents who sought therapy because of problematic children completed a parental valuing styles scale. Results show that Ss differed in valuing styles (e.g., rejection, extrinsic valuing, overprotection) from 2 samples of parents from normal populations. 10 Ss (mean age 28.5 yrs) who participated in Gestalt therapy groups made significant changes in their reported parenting styles. Eight Ss (mean age 28 yrs) who chose not to participate in the therapy and 5 Ss (mean age 26.4 yrs) who completed only the pretest showed no similar improvements in parenting styles and provided behavioral data that suggested deterioration of those relationships over the same period of time. (PsycLIT Database Copyright 1988 American Psychological Assn, all rights reserved)

Wenn Eltern ihre Kinder als problematisch erleben, kann dies, so die Autorin, in den Einstellungs- und Wertsystemen der Eltern selbst begründet sein. Basierend auf dieser Annahme, nahmen 10 Väter und Mütter über 10 Sitzungen á 2 Stunden an einer Gestaltgruppentherapie teil. Geprüft wurden bei den Eltern die Änderungen der Wertvorstellungen mit einer von der Autorin entwickelten Skala (Little Parental Valuing Styles Scale). 8 Elternteile bildeten die unbehandelte Kontrollgrup­pe, die gleichermaßen an Vor- und Nachuntersuchungen teilnah­men. Die Befunde entsprechen in hohem Maße den Vorhersagen: Verschiedene uni- und multivariate Prüfverfahren ergaben signifikante Veränderungen der elterlichen Werte in der Expe­rimentalgruppe auf 5 von 6 Subskalen des Erhebungsinstruments sowie einen erwartungsgemäßen Unterschied in der Posterhebung zwischen behandelter und unbehandelter Gruppe.

Ludwig, G. & Vormann (1981). Katamnestische Untersuchung für die therapeutische Gemeinschaften der STEP-Gem. Gesell­schaft für Sozialtherapie und Pädagogik mBH für den Zeitraum 1973-1980. Informationen aus der Therapiekette Niedersachsen, 1.

The study on Gestalt and social therapy for chemical dependents showed a long term abstinence rate of 70% up to 9 years after discharge.

Vorgestellt werden katamnestische Daten von 142 Ex-Drogenusern, die sich im Zeitraum von 1973-1980 in sozialtherapeutischer Behandlung innerhalb einer therapeutischen Gemeinschaft befanden. Die Behandlung umfaßt verschiedene Aspekte einschließlich eines gestalttherapeutischen Ansatzes. Daten der hier vorgestellten Katamnesen beziehen sich auf Entlassungen, die zum Untersuchungszeitpunkt 1-9 Jahre zurückliegen. Die Darstellung gibt eine Reihe von deskriptiven Daten zur Drogenabstinenz und beruflich-sozialen Integration: dabei ergibt sich insgesamt über den gesamten erfaßten Zeitraum ein Anteil von 70,5% Exusern, die dauerhauft drogenstabil leben. Der Bericht umfaßt weitere qualitative Daten zum beruflichen und sozialen Werdegang, die teilweise geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselt sind.

Mahrer, A.R., Nifakis, D.J.., Abhukara, L. & Sterner, I. (1984). Microstrategies in psychotherapy: the patterning of sequential therapist statements. Psychotherapy, 21,4, 50-56.

Two clinical psychologists and 7 graduate clinical psychology students categorized verbatim transcripts (934 therapist statements) of therapists representing behavior, client-centered, and Gestalt therapy in terms of general and explicit structuring, interpretation, information-gathering, extratherapy changes, self-disclosure, reflection, speaking as client, situation clarification, provision of psychological knowledge, approval and reassurance, simple answer, laughter, simple acknowledgement, and/or simple inquiry-clarification. Results show that all therapists followed explicit microstrategies in their initial interviews, which included no more than 3 categories. The behavior therapist used predominantly a sequence of information-gathering, occasionally preceded and/or followed by interpretation. The client-centered therapist used primarily reflections or simple acknowledgement. The gestalt therapist used fluid sequences within and between information gathering, explicit structuring, and interpretation. These microstrategies were used across initial interviews with different clients. (35 ref) (PsycLIT Database Copyright 1985 American Psychological Assn, all rights reserved)

Das Ziel der Studie besteht darin, das Konzept von therapeutischen „Mikrostrategien“ zu beleuchten, wobei unter „Mikrostrategien“ ein „organisiertes Muster sequentieller Therapeutenmuster in einer Sitzung“ verstanden wird. Untersucht werden dabei die Mikrostrategien prominenten VT-, GT- und Gestalttherapeuten über ihre Äußerungen in 8 dokumentierten Sitzungen mit 6 Klienten. Gerated werden insgesamt 923 Therapeutenstatements. Die Ergebnisse zeigten an, daß jeder der 3 Therapeuten eine spezifische Mikrostrategie verfolgt und dies über verschiedene Klienten und Sitzungen hinweg. Die Autoren diskutieren den „Mikrostrategie“-Begriff im Sinne eines sinnvollen Untersuchungsinstruments der Therapieprozeßforschung.

Mahrer, A.R., Sterner, I., Lawson, K.C. & Dessaulles, A. (1986). Microstrategies: distinctively patterned sequences of therapist statements. Psychotherapy, 23,1, 50-56.

Investigated the microstrategies of 6 therapists representing different therapeutic approaches (gestalt-dynamic, Jungian, behavioral deconditioning, client-centered, relationship-dynamic, and rational-emotive) by coding transcripts, using 35 categories. Results indicate the presence of distinctive microstrategies for each therapist, simply structured and comprising 39-80% of the total sequential therapist statements in the session. (26 ref) (PsycLIT Database Copyright 1986 American Psychological Assn, all rights reserved)

Unter „Mikrostrategien“ werden hier sequentielle Muster von miteinander in Verbindung stehenden Therapeutenäußerungen verstanden, wie sie unabhängig vom Klientenverhalten auftreten. Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, Mikrostrategien von 6 prominenten Therapeuten zu identifizieren, die aus 6 verschiedenen Schulen stammen: Gestalttherapie, Jungianische Analyse, VT, GT, Beziehungsdynamische und Rational-emotive Therapie. Die Befunde von Ratings der Therapeutenäußerungen weisen darauf hin, daß jeder der Therapeuten eine andere Mikrostrategie verwendet. Den Anteil einer Mikrostrategie zuzurechnenden Äußerungen geben die Autoren mit einer Schwankung zwischen 39% und 80% an. Die Diskussion umfaßt Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der 6 Mikrostrategien sowie weitere Linien für zukünftige Forschungen zu Mikrostrategien als Teil der Therapieprozeßforschung.

Mahrer, A.R., White, M.V., Howard, M.T., Gagnon, R. & MacPhee, D.C. (1992). How to bring about some very good moments in psychotherapy sessions. Psychotherapy Research, 2,4, 252-265. 

Judges examined audiotapes and transcripts of 6 sessions conducted by 5 prominent therapists representing the Gestalt approach. The 1st step was to identify instances of very good moments in the sessions. The 2nd step was to identify therapist operations, judged as instrumental in the consequent occurrence of the very good moments, and the in-session patient condition or state under which the therapist operations were carried out. Results indicate the occurrence of 6 categories of very good moments and concretely explicit therapist operations judged as instrumental in the subsequent occurrence of each category of the 6 very good moments. Some of the 6 moments included extratherapy behavior change intention, acceptance of problem-self, and state of general well-being. (PsycLIT Database Copyright 1993 American Psychological Assn, all rights reserved)

Tonbandaufnahmen und Transkripte von 6 Therapiesitzungen 5 prominenter Gestalttherapeuten bilden die Datenbasis der Studie, die an die früheren Arbeiten der Arbeitsgruppe anknüpft. 12 Psychologen raten die einzelnen Äußerungen von Therapeut und Klient nach dem Auftreten wichtiger Therapiemomente („good moments“). In einem zweiten Schritt werden Therapeutenhandlungen (operations) identifiziert, die als instrumentell für das folgende Auftreten wichtiger Therapiemomente angesehen werden können. In den Ergebnissen werden 6 Kategorien von wichtigen Therapiemomenten vorgeschlagen sowie konkrete und explizite Therapeutenoperationen, die den wichtigen Therapiemomenten vorausgehen und diese herbeiführen.

Mahrer, A.R., White, M.V., Howard, M.T. & Lee, A.C. (1991). Practitioner methods for heightening feeling expression and confrontational strength. Psychotherapy in Private Practice, 9,2, 11-25.

Four psychologists and 8 doctoral students listened to audiotapes and verbatim transcripts of a therapy session conducted by a Gestalt therapist and wrote analyses of the therapist's methods. The methods were judged effective. The analysis identified 2 significant client change events (SCCEs): the heightening of feeling expression and the occurrence of confrontational strength. Two therapist methods were related to the occurrence and sustained maintenance of the SCCEs; one consisted of challenging and confrontational interpretations of the way the client was interacting with the therapist, and the other consisted of intentional shifting, switching, and diverting of the immediate focus of the client's attention. (PsycLIT Database Copyright 1992 American Psychological Assn, all rights reserved)

Über eine intensive Prozeßanalyse von Sitzungen, die von einem bekannten Gestalttherapeuten durchgeführt wurden, können in einer ersten Phase der Untersuchung zwei Arten Ereignissen in einer therapeutischen Sitzung als bedeutsam für Veränderungsprozesse des Klienten extrahiert werden: (1) erhöhter Gefühlsausdruck und (2) erhöhte Konfrontationsstärke. In einer zweiten Untersuchungsphase werden 2 therapeutische Methoden identifiziert, die das Vorkommen und die Aufrechterhaltung von bedeutsamen Veränderungsereignissen fördern. Ein von Mahrers Arbeitsgruppe entwickeltes Kategoriensysem dient dabei wichtige Momente zu identifizieren.

Mecheril, P. & Kemmler, L. (1992). Vergleich des sprachlichen Umgangs mit Emotionen in Gestalttherapie und Psychoanalyse. Integrative Therapie, 4, 346-362.

Investigates how emotions are handled verbally in both psychoanalytic and Gestalt therapy. 10 30-minute segments from each type of treatment were transcribed and subjected to content analysis. In both types of therapy, emotional occurrences were discussed in the vast majority of conversational units. The largest group of utterances dealt with the cognitive, valuative components of emotion. This departs dramatically from the expectations of 32 therapists surveyed by questionnaire (including six psychoanalysts and eight Gestalt therapists). The actual handling of emotions in psychoanalysis and Gestalt therapy thus differed from the stereotype that exists among therapists. The results are discussed with reference to content and methodological aspects of the integration of psychotherapeutic techniques. (Journal/Sally Bellows - ZPID)

Untersucht werdenTherapieaufzeichnungen aus 40 Sitzungen auf den sprachlichen Umgang mit Emotionen. Dabei stammen jeweils 10 dreißigminütige Gesprächsauschnitte aus gestalttherapeutischen und 10 aus psychoanalytischen Sitzungen (weitere Daten und Befunde aus GT und Rational-emotiven Therapiesitzungen werden in der vorliegenden Publikation nur zum Vergleich herangezogen und nicht detailliert berichtet). Ein 5-stufiges Kategoriensystem dient dabei zur Kategorisierung des emotionalen Ausdruckes einzelner Klienten- und Therapeutenäußerungen. Gleichzeitig werden Therapeuten der genannten Therapierichtungen befragt bezogen auf ihre Erwartungen zu den Häufigkeiten emotionalen Ausdrucks. In Gestalttherapie und Psychanalyse gleichermaßen finden sich die meisten Äußerungen im Bereich emotional gefärbter Äußerungen, die eine kognitiv-bewertende Komponente hat. Die Therapien unterscheiden sich insofern wenig bezogen auf den emotionalen Ausdruck im hier erfaßten Sinne. Dagegen unterscheiden sich stärker die Erwartungen der Therapeuten bezogen auf die Häufigkeiten entsprechend ihrer Schulenzugehörigkeit.

Mestel, R. & Votsmeier-Röhr, A. (2000). Long-term follow-up study of depressive patients receiving experiential psychotherapy in an inpatient setting. Vortrag gehalten auf dem: 31st Annual Meeting der Society for Psychotherapy Research (SPR) in Chicago, USA.

The authors conduced a follow-up study in which 800 patients with depression were questioned between one and three years after the completion of inpatient psychotherapy. The difficulty in assessing the meaning of the outcome here is similar to two inpatient studies (Moran et al., 1978 and Röhrle, 1989). Although Mestel et al. (2000) name Gestalt Therapy as their primary Experiential modality, one does not know which therapy elements were used when. Outcome instruments used were: the Beck Depression Inventory (BDI), Symptom Checklist 90-R (SCL 90-R), Inventory of Interpersonal Problems (IIP) and the Structural Analysis of Social Behavior (SASB). Findings revealed strong to mid-range improvement on the depressive and general symptom index and the self-acceptance scales of the SASB, but less improvement on interpersonal problems. The study supports the long-term effects of Gestalt Therapy and Experiential Therapy with Gestalt interventions.

Mestel & Votsmeier-Röhr führten an der psychosomatischen Klinik Bad Grönenbach eine katamnestische Studie mit 800 nach ICD-10 als unipolar depressiv eingestuften Patienten ohne psychotische Symptome durch. Die Patienten wurden ein und drei Jahre nach Abschluß einer stationären Psychotherapie befragt. Die psychotherapeutische Behandlung bestand in einer integrativen experientiellen Behandlungsform, wobei Mestel et al. an erster Stelle von die Gestalttherapie nennen. Indessen ist in dieser Studie der Einfluß der gestalttherapeutischen Behandlungselemente konfundiert mit anderen experientiellen Elementen. Als Untersu­chungsinstrumente dienten (1) das Beck’sche Depressions Inventar (BDI), (2) die Symptom­checkliste (SCL-90-R), (3) das Inventar interpersonaler Probleme (IIP) und (4) die struk­turelle Analyse von sozialem Verhalten (SASB). Die Ergebnisse zeigten starke bis mittlere Verbesserungen auf den Indizes für depressive und allgemeine Symptome in den Selbstakzeptanz-Skalen des SASB, jedoch geringere Verbesserungen bei den interpersonalen Problemen.

Moran, M., Watson, C.G., Brown, J., White, C. & Jacobs, L. (1978). Systems Releasing Action therapy with alcoholics: an experimental evaluation. Journal of Clinical Psychology, 34,3, 769-774.

Describes Systems Releasing Action Therapy (SRAT) and reports a controlled study that evaluated its effectiveness. The therapy combines physical and fantasy exercises and has its roots in the bioenergetic and gestalt traditions. To evaluate its effectiveness, 56 male patients who were receiving treatment for alcoholism were assigned randomly to therapy and control groups (mean age ranges 38.6 and 35.9 yrs, respectively). On 3-wk follow-up, the therapy sample showed significantly more improvement than the controls on measures of blood pressure, physical symptoms, anxiety, hysteroid tendencies, disturbed feelings, and self-image. Suggestive differences (interactions significant only at the .20 level) in favor of the therapy group also appeared on measures of vital capacity, withdrawal, excessive drinking, anhedonia, and 4 neurosis-oriented MMPI scales. However, 6-mo follow-up data were relatively unimpressive. Results suggest that this type of therapy is an effective one, at least for the short term. (10 ref) (PsycLIT Database Copyright 1979 American Psychological Assn, all rights reserved)

Studie zu einer Therapie für Alkoholabhängige: Die 'Systems-Releasing-Action'-Therapie (SRAT) wird beschrieben als Methode, die auf Gestalttherapie und Bioenergetik basiert. 56 Patienten mit Alkoholproblematik wurden im Rahmen einer stationären Rehabilitations­behandlung zufällig einer Therapie- und einer Kontrollgruppe, die keine zusätzliche therapeutische Behandlung erhielt, zugewiesen. 3 Wochen nach Abschluß der Behandlung durchgeführte medizinische und psychologische Untersuchungen ergaben für die Patienten der Behandlungsgruppe signifikante Verbesserungen auf dem State/Trait Anxiety Inventory (STAI), d.h. psychotherapeutisch behandelte Patienten zeigten deutliche Veränderungen in ihrer Ängstlichkeit, die sich so bei den unbehandelten nicht fand. Persönlichkeits­veränderungen konnten für die Experimentalgruppe, nicht aber für die Kon­trollgruppe, auf der Subskala zur Hysterie des MMPI festge­stellt werden. Weitere zwischen den Gruppen differenzie­renden Effekte traten nicht auf. In der Tendenz vorliegende Gruppen­unterschiede in vorhergesagter Richtung einer Follow-up-Erhe­bung nach 6 Monaten (z.B. zum Trinkverhalten) verfehl­ten die Signifikanz­grenze. Bei einer allgemeinen Bewertung der Studie und ihrer Befunde kann als problematisch gelten, daß die therapeutische Behandlung neben allen in der Klinik üb­lichen Rehabilitations­maßnahmen durchgeführt wurde, so daß auch die Kontrollgruppe nicht wirklich unbehandelt blieb. Dies mag zur Verwischung der Gruppenunterschiede beigetragen haben.

Mulder, C.L., Emmelkamp, P.M.G., Antoni, M.H., Mulder, J.W., Sandfort, T.G.M. & de Vries, M.J., (1994). Cognitive-Behavioral and Experiential Group Psychotherapy for Asymptomatic HIV-Infected Homosexual Men: A Comparative Study. Psychosomatic Medicine, 3, 271-288.

The authors compared Cognitive and Gestalt group treatment for HIV and AIDS outpatients suffering from depressive symptoms and anxiety. Investigators looked at changes in affective conditions, symptom variables, emotional expression, psychiatric symptoms, coping strategies, and social support sought by the patients. No differences were discernible between the two therapies in immediate treatment effects or at follow-up, except in the patient's subjective evaluations. Mulder et al. (1994), who used Gestalt Therapy as a control for Cognitive Behavioral Therapy (CBT), concluded that for their sample Gestalt Therapy was a good alternative option.

Das Wissen um eine HIV-Infektion bringt psychisches und soziales Leiden mit sich, vor allem Angst, Depression und soziale Isolation. Die Teilnahme an psychosozialen Interventions-Programmen kann zur Bewältigung dieser Probleme beitragen. Noch ist wenig bekannt über die Effektivität verschiedener Interventionsstrategien. Die Autoren führten eine Studie mit einem Zufallsdesign durch, um die Effektivität von einer kognitiv-behavioralen und einer erfahrungsorientierten (Gestalt-) Gruppentherapie zu untersuchen. Beide Therapien liefen über 17 Sitzungen in 15 Wochen. Der Hauptbefund dieser Studie bestand darin, daß die Gruppentherapien die Symptomlage unabhängig von der therapeutischen Schule signifikant verbessern. Die beiden Therapieformen unterschieden sich nicht in ihren Wirkungen auf psychisches Leiden und andere psychosoziale Aspekte. Es konnten keine signifikanten Veränderungen festgestellt werden bezogen auf Bewältigungsstile, soziale Unterstützung und emotionalen Ausdruck im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe.

Nichols, R.C. & Fine, H.J. (1980). Gestalt therapy: some aspects of self-support, independance, and responsibili­ty. Psychotherapy: Theory, Research and Practice, 17,2, 124-135.

Administered tests devised to measure self-concept, expressed value system, and fantasy production (e.g., Leary Interpersonal Check List and TAT) to 7 college students before and after Gestalt awareness training and to 7 Ss who received no treatment. Experimental Ss showed increased positive self-concepts, but their personal values remained unaffected, and their fantasy productions reflected significantly less independence, self-support, and responsibility. Results are interpreted in 2 ways: (1) Training may affect individuals beneficially on only a superficial and mutable level of personality--self concept--while personal values remain unaltered; fantasy production may even contraindicate training. (2) Training may have the desired effect on all levels, but insufficient time prevented Ss from moving beyond the "impasse," the crucial time when resistance sets in and people "prevent" themselves from using their resources. (47 ref) (PsycLIT Database Copyright 1980 American Psychological Assn, all rights reserved)

14 Studenten wurden zufällig in eine Behandlungs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt, ohne die Gruppenzugehörigkeit be­kannt zu geben. In einem Zeitraum von 10 Tagen nahm die Be­handlungsgruppe an 4 Gruppensitzungen von 2 1/2 bis 3 Stunden teil. Überprüft wurden Veränderungen der Selbst-Unterstüt­zung (self-support), der Verantwortlichkeit und der Unabhän­gigkeit in den drei Bereichen: (a) Selbstbild, das über Adjektivlisten aus der Interpersonal Adjective Checklist (IAC) er­faßt wurde, (b) ausgedrückte Werte der Individuen (State­ment­liste nach Barron 1953, SL) und (c) Phantasie Produktionen der unter­suchten Probanden, untersucht über TAT. Gruppenunter­schiede in vorhergesagter Richtung ließen sich nur beim Selbs­tbild der Probanden nachweisen; Personen der Be­handlungsgruppe erwiesen sich nach der Behandlung als verant­wortlicher, unab­hängiger und sich selbst unterstützender. In den Daten des TAT fanden sich bei den Behandelten Verände­rungen in entgegenge­setzter Richtung zur Vorhersage. Die Autoren empfehlen für künftige Untersuchungen einen längeren Behandlungszeitraum.

O'Dell, S. & Seiler, G. (1975). The effects of short-term personal growth groups on anxiety and self-perception. Small Group Behavior, 6, 251-271.

Verglichen werden jeweils eine Gestalt- (n=15), Encounter- (n=15), Selbsterfahrungs- (n=14) und eine Paar-Kommunikations-Gruppe (n=6) mit den Verfahren: (a) Personal Data Question­naire, (b) IPAT Anxiety Scale und (c) Self-Perception Semantic Differential. Vor und nach der Teil­nahme an zwei Tagen bzw. 8 Stunden Gruppentherapie erhobene Daten ergeben weder Gruppen­unterschiede noch lassen sich - unab­hängig von der Be­handlungsform - Therapie-Effekte fest­stellen.

O'Leary, E. & Page, R. (1990). An evaluation of a person-centred Gestalt group using the semantic differential. Counselling Psychology Quarterly, 3,1, 13-20.

Assessed the types of attitude changes that occurred among graduate counseling students who were involved in a person-centered Gestalt training group. There were 7 students in the experimental group and 7 in a control group. The Gestalt group was conducted for 20 hrs. A semantic differential was used to evaluate the effects of the group. The members of the Gestalt group increased their scores significantly more than controls between the pretest and posttest on the potency scales of the semantic differential concepts of Gestalt therapy, love, and future. (PsycLIT Database Copyright 1991 American Psychological Assn, all rights reserved)

Untersucht werden Typen von Haltungsänderungen unter 7 Studenten, die selbst Beratung durchführen, vor und nach der Teilnahme an einer personen-zentrierten Gestaltselbsterfahrungsgruppe. Als Untersuchungsinstrument dient das Semantische Differential (SD). Die Ergebnisse zeigen, daß die Teilnehmer auf der Potenzskala des Semantischen Differentials die Konzepte: Gestalttherapie, Liebe und Zukunft höher bewerten als die der Kontrollgruppe (ebenfalls 7 Personen).

Paivio, S.C. & Greenberg, L.S. (1995). Resolving "unfinished business": Efficacy of experiential therapy unsing empty-chair dialogue. Journal of Consulting and Clinical Psycho­logy, 63,3, 419-425.

In this study, 34 clients with unresolved feelings related to a significant other were randomly assigned to either experiential therapy using a Gestalt empty-chair dialogue intervention or an attention-placebo condition. The latter was a psychoeducational group offering information about "unfinished business." Treatment outcomes were evaluated before and after the treatment period in each condition and at 4 months and 1 year after the experiential therapy. Outcome instruments targeted general symptomotology, interpersonal distress, target complaints, unfinished business resolution, and perceptions of self and other in the unfinished business relationship. Results indicated that experiential therapy achieved clinically meaningful gains for most clients and significantly greater improvement than the psychoeducational group on all outcome measures. Treatment gains for the experiential therapy group were maintained at follow-up. Adaptation,-Psychological; Adult-; Emotions-; Middle-Age; Personality-Assessment *Gestalt-Therapy-methods; *Interpersonal-Relations; *Problem-Based-Learning Comparative-Study; Female; Human; Male

34 Klienten mit unerledigten Gefühlen gegenüber für sie wichtigen Personen wurden zufällig entweder einer erfahrungsorientierten Therapie mit gestalttherapeutischer Dialogarbeit oder einer Aufmerksamkeits-Plazebo Bedingung zugewiesen. Die letztere bestand in einer psychologischen Informationsgruppe, in der Informationen über "unerledigte Geschäfte" angeboten wurde. Behandlungseffekte wurden jeweils vor und nach einer Behandlungs­periode sowie 4 Monate und 1 Jahr danach erfaßt. Erhebungsinstru­mente zielten auf die Erfassung von genereller Symptomatologie, interpersonalen Störungen, Zielproblematik, Lösungen von unerledigten Geschäften und Wahrnehmungen von sich selbst und anderen in der Berziehung mit eben diesen unerledigten Geschäf­ten. Die Ergebnisse zeigten an, daß die erfahrungsorientierte Therapie für die meisten Klienten klinisch bedeutungsvolle Ergebnisse erzielte und signifikante größere Verbesserungen als die psychologische Informationsgruppe in allen Erhebungsvariab­len. Die Behandlungserfolge der erfahrungsorientierten Therapie blieben im langzeitig erhobenen Follow-Up erhalten.

Pauls, H. (1992). Evaluation des Psychologischen Dienstes im Kinderheim Bachtelen. In: Kinderheim Bachtelen Grenchen (Hrsg.): 100 Jahre im Dienst von Kindern, 255-285.

Diagnostische Studie (N=30) im Kinderheim Bachtelen, Schweiz, einem Heim mit gestalttherapeutischer Grundorienterung für verhaltensauffällige, psychisch gestörte und sprachbehinderte Kinder und Jugendliche. Die Studie gibt Hinweise auf Zusammenset­zung, Variationsbreite und Stärke der Störungen (klinisch-psychiatrische Syndrome, Entwicklungsrückstände und abnorme psychosoziale Umstände) der im Heim pädagogisch und gestaltthera­peutisch betreuten und behandelten Kinder. Die Störungen umfassen beispielsweise Neurosen (Angstneurosen 40%, hypochondri­sche Neurosen 7%), Störungen des Sozialverhaltens (50%, z.B. Aggressivität), emotionale Störungen (26%) und hirnorgonaisches Psychosyndrom (53%). Sich aus den Störungs­formen ergebende Implika­tionen und Empfeh­lungen für die pädagogi­sche und therape­utische Arbeit werden erörtert.

Pauls, H. & Reicherts, M. (1999). Empirische Forschung in der Gestalttherapie am Beispiel eines praxisorientierten Forschungsprojektes. In: Fuhr, R., Sreckovic, M. & Gremmler-Fuhr, M. (Hrsg.) Das Handbuch der Gestalttherapie.

The ongoing study is indicating positive effects for Gestalt treatment for a range of disturbances such as compulsiveness, depression and anxiety disorders.

Ein derzeit laufendes empirisches Forschungspojekt zur Wirksamkeit längerfristiger gestalttherapeutischer Einzelbehandlung mit klinischen Fällen aus der therapeutischen Alltagspraxis. Das Vorgehen beinhaltet Voruntersuchungen, Erhebungen nach jeder 15. Sitzung, sowie Katamnesen 15 Wochen nach Behandlungsabschluß. Eine Warte-Kontrollgruppe dient dem Vergleich. Erhebungsinstrumente zur Symptomatik, Persönlichkeit, Therapieerfolg, sowie Einschätzungsbögen nach jeder Sitzung und qualitative Methoden (gestalttherapeutisches Experiment am Anfang und Ende der Behandlung): SCL-90-R, FPI-R, DOE, ZEA, GE, CEV. Beim derzeitigen Stand von 15 untersuchten Probanden, von denen 4 zur Wartekontrollgruppe zählen, zeigen sich effektstarke Befunde auf fast allen genannten Globalmaßen und Subskalen.

Peterson, G. & Bradley, R.W. (1980). Counselor orientation and theoretical attitudes toward counseling: historical perspective and new data. Journal of Counseling Psycholo­gy, 27, 554-560.

Based on the the continued citation of F. E. Fiedler's (see PA, Vol 26:943) conclusions about counselor's attitudes being a function of theoretical orientation and experience, 54 counselors from behaviorist, Gestalt, and rational-emotive orientations were compared on 4 subscales of an orientation questionnaire. Results show a significant relationship between counselor orientation and theoretical tenets; level of experience did not contribute significantly to within-groups variance. (22 ref) (PsycLIT Database Copyright 1981 American Psychological Assn, all rights reserved)

Befragt wurden 54 Verhaltens-, Rational-emotive und Gestalt­therapeuten zu ihren Einstellungen und Werten mit einem von den Autoren entworfenen Fragebogen, in dem theroretisch aus den genannten Richtungen abgeleitete Positionen sowie die Beziehungsfaktoren von Rogers abfragt wurden. Es zeigte sich eine bedeutsame Beziehung zwischen den von Therapeuten vertre­tenen Schulen und den Faktoren des Fragebogens: die Gruppen werteten die theoretisch abgeleiteten Einstellungen und Werte der eigenen Schule höher, als die der anderen. Es konnten keine Effekte hinsichtlich der Beziehungsfaktoren von Rogers festgestellt werden.

Petzold, H. (1979) Zur Veränderung der sozialen Mikrostruktur im Alter - eine Untersuchung von 40 "sozialen Atomen" alter Menschen. Integrative Therapie, 1,2, 51-78.

Moreno's concept of the social atom as the smallest social microstructure has been represented. The decline of this structure can be understood as "social aging" leading to "social death" with the dying of the partners of social interaction. A first attempt to the empirical validation of this concept has been made. 40 social atoms of old people between 68 and 82 have been mapped and compared with the reconstructions of the social atoms of the very same people an the age of forty (reconstruction done by memory data from the subjects). Considerable losses were found in view of 1. quantity of relations, 2. quality of relations (positive/negative), 3. distance to the nucleus of the SA, 4. in view to the cohesion within the SA, and 5. its connectedness with other social areas. These five dimensions have been measured in a consistency factor of the SA, which is showing significant decrease in the process of aging. Two groups had psychodrama and gestalt therapy over a period of 12 months. Within this time the consistency factor of group I increased by 16.6 % in average in respect to the initial data, with group II by 20.7 %, and in comparison to a control group that received no therapy even by 30.03 %. (Journal abstract - ZPID)

Morenos Konzept des sozialen Atoms als der kleinsten sozialen Mikrostruktur wird dargestellt. Der Abbau dieser Struktur kann als "soziales Altern" verstanden werden, das zum "sozialen Tod" mit dem Sterben der sozialen Interaktionspartner führt. Zur empirischen Überprüfung diese Konzeptes wurde ein erster Versuch unternommen. 40 soziale Atome alter Menschen zwischen 68 und 82 Jahren wurden aufgezeichnet und mit den Rekonstruktionen der sozialen Atome dieser Menschen im Alter von 40 Jahren verglichen (die Rekonstruktion erfolgte durch Erinnerungsangaben der Befragten). Es wurden erhebliche Einbußen im Hinblick auf die Quantität der Beziehungen, 2. ihre Qualität (positiv/negativ), 3. auf die Distanz zum Kern, 4. auf die Kohäsion im SA und 5. auf die Konnektiertheit des SA zu den anderen sozialen Breichen festge­stellt und diese fünf Dimensionen in einem Konsistenzwert des SA zahlenmäßig erfaßt. Er zeigt mit dem Alter einen deutlichen Abfall. Zwei Gruppen arbeiteten 12 Monate in Psychodrama und Gestalttherapie. Innerhalb dieser Zeit stieg der Konsistenzwert von Gruppe I um durchschnittlich 16.6%, in Gruppe II um 20.7 im Vergleich zu den Ausgangsdaten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe die keine Therapie erfahren hatte sogar um 30.03%.

 

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Last modified: August 27, 2001